Pracht und Schutz

Im Jahre 1477 wurde der Engelhof von Junker Mathias Eberler, einem reichen Ratsherrn und Kunstliebhaber, gekauft.

Das Condé-Zimmer
In der Folgezeit erlebte der Engelhof seine Glanzzeit. Er wurde prächtig ausgebaut und neu mit Wandteppichen ausgestattet, die biblische Motive abbildeten. Eberler ist auch die Engelsstatue an der Ecke Stiftsgasse-Nadelberg zu verdanken, an der noch heute das Eberler-Wappen zu erkennen ist. Doch den grössten Beitrag an die Bedeutung  und Schönheit des Engelhofes leistete Eberler, indem er das gotische Zimmer im 2. Obergeschoss des Haupttraktes an der Ecke Stiftsgasse-Nadelberg errichten liess, das spätere Condé-Zimmer. Dieses Zimmer diente repräsentativen Zwecken. Dort wurde im Jahre 1499  der Basler Frieden zwischen den Gesandten Frankreichs, Österreichs und den Eidgenossen unterzeichnet, da der Gesandte des Herzogs von Mailand, Galeazzo Visconti, im Haus weilte. 

Im Jahre 1568 erwarb Marco Perez, ein spanischer Flüchtling und Calvinist, den Engelhof, nachdem er in Basel das Bürgerrecht erlangt hatte. Er starb bereits 4 Jahre nach dem Kauf des Gebäudes, hinterliess im gotischen Zimmer aber einen wunderschönen grünen Kachelofen, der noch heute darin steht. Marco Perez hatte die Zeit der Refugianten eingeläutet. Für promiente Glaubensflüchtlinge wurde der Engelhof zu einem Ort der Sicherheit und Besammlung. So sei auch Henri de Condé, dem das Condé-Zimmer seinen Namen verdankt, Gast im Engelhof gewesen. Eine Wappenscheibe erinnert noch heute an den berühmten Gast. Nach dem Tod Marco Perez‘ wurde unter Bernhard Burckhardt-Krug die traditionelle Gastfreundschaft gegenüber Glaubensflüchtlingen fortgesetzt.

Die Erhaltung eines Prachtzimmers
Das Condé-Zimmer wurde 1875 und 1950 vollständig renoviert. 1950 wurden dabei Mittel des sogenannten Arbeitsrappen verwendet. Am 3. März 1951 wurde das 4×6 m grosse Zimmer, das keinen rechten Winkel besitzt, wieder feierlich eingeweiht. Heute wirddas Condé-Zimmer heute für Vorträge und kleinere Veranstaltungen genutzt.

 

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Materialien


Quellen

  • Staatsarchiv Basel-Stadt Hausurkunden 76 1 und 2.
  • Der Engelhof. Umbau für die Universität: 1988-1990, Basel Baudepartement, 1990.

Literatur

  • Burckhardt-Sarasin, Carl: Aus der Hausgeschichte des Engelhofes in Basel. Laufen 1950.