Daten und Fakten

 

      Während des Basler Konzils wird eine eigene Konzils- und Kurienuniversität organisiert.
  12. November: Papst Pius II. stellt in Mantua den Stiftungsbrief für die Universität Basel aus.
1460   4. April: Eröffnungsfeier der Universität mit einem Gottesdienst
im Basler Münster
1460   28. Mai: Der Basler Rat stellt für die Universität den «Freiheitsbrief» aus.
1460   6. September.: Die Universität verpflichtet sich, die von der Stadt gewährten Privilegien nicht zu missbrauchen.
1477   Gesamtrevision der Statuten
1494-1507   die Universität gerät in eine mehrjährige Krise, die Reformdiskussionen führen 1507 zur finanziellen Neuregelung des städtischen Beitrags.
1523   Der Rat entzieht vier Professoren wegen ihrer Angriffe auf Anhänger der Reformation die Besoldung und ernennt Oekolampad und Pellikan zu Theologieprofessoren.
1529   Wegen der Einführung der Reformation Auszug von Dozenten und Professoren nach Freiburg/Br.
1529   Juni: Der reformierte Rat suspendiert die Universität und beschlagnahmt Szepter, Siegel, Statutenbucher, Privilegienurkunden und Barvermögen der Universität.
1529-1532   Interregnum: Mehrere Professoren setzen den Unterricht fort.
1531   Rektor Oswald Bär führt in Basel die erste öffentliche anatomische Sektion durch.
1532   September: Mit dem Erlass neuer Statuten wird die Universität dem Rat unterstellt.
1532   November: Wiedereröffnung der reformierten Universität
1533   Der Rat richtet ein Stipendium fur arme Knaben zu Lasten des Kirchen- und Schulguts ein.
1538   Die Erasmusstiftung zur Unterstützung bedurftiger Studenten wird eingerichtet.
1539   Der Rat erweitert durch die Revision der Statuten die Selbstverwaltungsrechte der Universität wieder und gliedert insbesondere die Geistlichen der Theologischen Fakultät ein.
16. Jh.   2. Hälfte: Die Universität wird zur «Modeuniversität» fur Mediziner und Juristen mit internationaler Ausstrahlung.
1558   Die Bücherzensur wird vom Rat dem Rektor und den vier Dekanen übertragen.
1560   Die Bibliothek wird im Brabeuterium neu eingerichtet.
1579   An der Universität wird ein Finanzskandal, verursacht durch den Medizinprofessor Isaak Keller, aufgedeckt.
1588   Ein anatomisches Theater und ein «hortus medicus» (späterer Botanischer Garten) werden eingerichtet.
1590   Substantielle Erweiterung der Universitätsbibliothek durch die Integration von 2700 Büchern aus den ehemaligen Klosterbibliotheken
1637   Der Stadtarzt Matthias Harscher wird als Professor der Eloquenz wegen der Heirat mit einer Katholikin suspendiert und 1641 schliesslich wieder in die Professur eingesetzt.
1658   Im Zuge von Reformen des universitären Unterrichts wird der erste Lehrstuhl für Geschichte geschaffen und der Logikunterricht reorganisiert.
1660   4. April: Die Universität begeht zum ersten Mal zum zweihundertsten Grundungstag ein Universitätsjubiläum.
1661   Die Stadt kauft zuhanden der Universität das Amerbachkabinett und schafft damit die Voraussetzung fur das erste öffentlich-städtische Museum.
1671   Der jahrzehntelange Streit um universitäre Privilegien und Jurisdiktion endet mit der Einführung eines neuen Treueeides fur die akademischen Bürger gegenuber dem Rat.
1681   Regelmässig erscheinendes Vorlesungsverzeichnis
1688   Die Professorenwahl durch das Ballot (geheime Wahl mit Kugeln) wird Gesetz.
1718   Einführung des Loses bei Professorenwahlen
1757   Isaak Iselin verfasst die Reformschrift: «Unvorgreifliche Gedanken über die Verbesserung der B...schen hohen Schule», nachdem während des ganzen Jahrhunderts immer wieder Diskussionen um die Reform der Universität geführt wurden, die im Allgemeinen ergebnislos enden.
1760   15. April: Die Universität begeht die dritte Säkularfeier.
1798   Die Universität wird dem Erziehungsrat unterstellt.
1813   Der Grosse Rat hebt die bisherigen Statuten und Privilegien auf und beschliesst eine durchgreifende Reorganisation.
1818   17. Juni: Mit dem neuen Universitätsgesetz verliert die Universität ihre letzten Privilegien und wird ganz dem Staat unterstellt.
1822   Das Vorlesungsverzeichnis erscheint nicht mehr in lateinischer, sondern in deutscher Sprache.
1833   Die mit der Kantonstrennung nötig gewordene Vermögensteilung bedroht die Universität existentiell.
1835   9. April: Neues Universitätsgesetz
1835   Gründung der Freiwilligen Akademischen Gesellschaft zur Unterstützung der Universität
1835   1. Oktober: Einweihung der wieder eingerichteten Universität
1836   Gründung der Akademischen Zunft als 16. Zunft
1851   Der Grosse Rat lehnt Antrag auf Aufhebung der Universität zu Gunsten einer Gewerbeschule ab.
1860   6./7. September: Die Universität begeht die 400-Jahr-Feier.
1866   30. Januar: Neues Universitätsgesetz (Erhöhung der Zahl der Lehrstuhle und der Besoldung)
1872   Zulassung von Frauen zum Studium wird abgelehnt.
1890   Einführung des Frauenstudiums. Emilie Frey beginnt ihr Medizinstudium, das sie 1896 mit dem Doktorexamen abschliessen wird.
1910   23.– 25. Juni: Die Universität begeht die 450-Jahr-Feier.
1918   Gründung der Studentenschaft als offizielles Vertretungsorgan
1919   Gründung der Volkshochschule
1928   Erste Habilitation einer Frau, Elsa Mahler wird Privatdozentin in Slawistik. Ihre Nachfolgerin Hildegard Schroeder wird 1964 erste Ordinaria.
1937   14. Januar: Neues Universitätsgesetz schafft 51 gesetzliche Lehrstuhle. Neben den vier bestehenden Fakultäten entsteht neu die Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät.
1939   Neues Kollegiengebäude eröffnet
1950   Der Chemiker Tadeus Reichstein erhält den Nobelpreis.
1960   29. Juni – 2. August: Die Universität begeht die 500-Jahr-Feier.
1966   Einführung der Kolleggeldpauschale
1967   Beginn der Debatte um die Revision des Universitätsgesetzes von 1937
1969   Nach der Ablehnung der Wiedervereinigung der beiden Halbkantone müssen neue Formen der Mitträgerschaft und Kofinanzierung für die Universität gefunden werden.
1970   Zur Verbesserung der Betriebsplanung wird eine Koordinationskommission geschaffen.
1971   Regenz (vormals reines Ordinariengremium) wird um Vertretungen aller Gruppierungen erweitert (neu: 24 Vertretungen der Ordinarien, je 8 Vertretungen der Extraordinarien, Privatdozierenden, Assistierenden, 12 der Studierenden und 1 der Verwaltung)
1971   Inbetriebnahme des Biozentrums
1974   Aufhebung der Zwangsmitgliedschaft in der Studierendenschaft
1974   Gesetzesgrundlage für Zulassungsbeschränkungen (Numerus clausus)
1976   13. Juni: Volksabstimmung im Kanton Basel-Landschaft, Mehrheit spricht sich für eine Universitätsbeteiligung aus.
1978   Der Mikrobiologe Werner Arber erhält den Nobelpreis.
1979   Eröffnung der Seniorlnnen-Universität
1980   17. April: Entwurf für ein neues Universitätsgesetz erlangt nach achtjähriger Kommissionsberatung im Grossen Rat keine Mehrheit (29:29 Stimmen, Stichentscheid durch Grossratspräsidentin).
1984   Aufhebung der Unkündbarkeit der Dozierenden
1988   Regenz setzt eine Kommission «Frauen an der Universität» ein; in der Folge werden Ziele fur Mindestquoten formuliert.
1989   Gründungsmitglied des Oberrheinischen Universitätsverbunds EUCOR
1991   Hayek-Strukturanalyse als Vorbedingung einer weiteren Beteiligung des Kantons Basel-Landschaft an der Trägerschaft der Universität, Einführung von Departementsstrukturen innerhalb der Universität
1993   Leitbild der Uni Basel, Gründung des Baselbieter Fördervereins
1994   30. März: Vertragserneuerung zwischen Basel-Stadt und Basel-Landschaft
1996   1. Jan.: Neues Universitätsgesetz tritt in Kraft. Ausgliederung aus der kantonalen Verwaltung, Einführung der Autonomie, neue Beitragsleistung von Baselland
1997   Gründung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät
2000   Eröffnung des Pharmazentrums
2000   Das 1999 im Rahmen der EU beschlossene «Bologna»-Studiensystem wird schrittweise umgesetzt. Die Universität Basel hat auf WS 2006/07 als erste Volluniversität der Schweiz die Reform umgesetzt.
2003   Gründung der Fakultät für Psychologie
2003   Portfolio-Sparübung
2004   Gründung der Kinder-Uni
2007   11. März: In einer Volksabstimmung stimmt der Kanton Basel-Landschaft der paritätischen Universitätsträgerschaft zu.
2010   Die Universität begeht mit einem Ganzjahresprogramm die 550-Jahr-Feier.

 

 
Literatur zum Überblick
  • Edgar Bonjour, Die Universität Basel von den Anfängen bis zur Gegenwart, 1460-1960, Basel 1960.
  • Georg Kreis, Die Universität Basel 1960-1985, Basel 1986.
  • Mario König, In eigener Sache. Die Universität Basel unterwegs zu Autonomie und neuer Trägerschaft 1985-2010, Liestal 2010.
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