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Die Vorgeschichte einer Kooperation: Persönliche Kontakte - Gemeinsame InteressenDie Kooperation zwischen dem
Historischen Seminar in Basel und dem Zentrum für Kulturgeschichte in
Tscheljabinsk hat eine längere Vorgeschichte. Zwischen 1996 und 2004 waren viele Gespräche nötig, bis es am Ende zu einem Kooperationsvertrag zwischen Basel und Tscheljabinsk kam.
Die Anregung kam aus Zürich, von
Carsten Goehrke, dem dortigen Professor für Osteuropäische Geschichte. Ich habe
ihn im Juni 1996 kennengelernt, als ich Humboldt-Stipendiat an der Universität
Tübingen war. Goehrke hatte mich zu einem Vortrag über die Alltagsgeschichte
der Russischen Revolution 1905 eingeladen. Anschliessend fand bei ihm zu Hause
ein intensives Gespräch statt, das mich stark beeindruckte. Wir waren
entschlossen, in Kontakt zu bleiben. Aus verschiedenen Gründen konnte dieser
erst Ende 1999 wieder aufgenommen werden. Carsten Goehrke wollte eine
institutionelle Partnerschaft im Dreieck Zürich – Basel – Tscheljabinsk
aufbauen, die der Schweizerische Nationalfonds finanzieren sollte. Im Herbst
2000 erreichte mich in Tübingen, wo ich als Gast des Sonderforschungsbereiches «Kriegserfahrungen» weilte, die unangenehme Nachricht, dass der Nationalfonds
den Antrag abgelehnt hatte, obwohl die Idee eines internationalen
Internet-Seminars positiv bewertet worden war. Goehrke gab jedoch die Idee
einer institutionalisierten Partnerschaft der Historiker nicht auf.
Um diese Zeit war das Manuskript meines
Buchs über den Alltag im russischen Bürgerkrieg im Grossen und Ganzen fertig.
Dietrich Beyrau in Tübingen und Carsten Goehrke in Zürich halfen mir, eine
Reise mit Vorträgen über die Schlüsselprobleme des zukünftigen Buches in zehn
Universitäten und Bibliotheken der Schweiz, Österreichs und Deutschlands zu
organisieren. Und der erste Vortrag fand Anfang Mai 2001 in Basel statt. Dort
lernte ich endlich Heiko Haumann persönlich kennen. Wenn ich mich nicht irre,
fand unser erstes Gespräch noch vor meinem Vortrag statt, und sein zentrales
Thema war die Perspektive einer Kooperation. Am gleichen Tag traf ich auch Carmen
Scheide, Julia Richers und Monica Rüthers, die im Folgenden zur Gründung der
institutionellen Partnerschaft zwischen Basel und Tscheljabinsk beitrugen. Es
zeigte sich, dass die Osteuropa-HistorikerInnen in Basel und die
MitarbeiterInnen des vor kurzem entstandenen Zentrums für Kulturgeschichte an
der Universität Tscheljabinsk ähnliche Interessensschwerpunkte haben und mit
verwandten methodischen Ansätzen arbeiten. Dieser Eindruck verstärkte sich in
den Jahren 2002 und 2003, als junge Basler Historiker an einer Konferenz in
Tscheljabinsk über die lokale Geschichte teilnahmen und ich während meiner
Gastdozentur in Tübingen einige Veranstaltungen in Basel besuchte.
Organisation, Inhalte und Verlaufsformen der Kooperation
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