Vom Zentrum der Wirtschaftswissenschaften zum Sitz der Altertumswissenschaften: Der RosshofWo einst Pferde untergebracht waren und später die «teuersten Parkplätze der Schweiz» standen, sollten in den 1960er-Jahren nur noch Autos eingestellt werden. Nach einer Welle der öffentlichen Empörung über die Pläne eines Privatunternehmens zum Bau eines Autosilos ging das Rosshofareal 1964 in den Besitz der Stadt über und wurde zwischen 1984 und 1987 neu überbaut. Die Universität nutzt den Gebäudekomplex seit 1988, damals mit der Unterbringung der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Nach der Umsiedlung des WWZ in das Jacob-Burckhardt-Haus am Bahnhof wurden die Räume des Rosshofs im Jubiläumsjahr 2010 vom Departement der Altertumswissenschaften bezogen. Mit der unmittelbaren Nähe zum Kollegienhaus und der räumlichen Verbundenheit mit den Instituten am Nadelberg besitzt das Gelände des Rosshofs aus Sicht der Universität einen idealen Standort. Spätestens seit 1965 war die Universitätsleitung mit der Stadt im Gespräch, um den Rosshof als Erweiterungsgebäude zu gewinnen. Ursprünglich liebäugelte man mit der gemeinsamen Unterbringung der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften im Rosshof. Schlussendlich einigte man sich aber darauf, die neuen Räumlichkeiten zum Aufbau des seit 1972 geplanten Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Zentrums zu nutzen. Dahinter stand der Wunsch, die Trennung von Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie von Theorie und Praxis zu überwinden. Schliesslich zogen 1988 das Betriebswirtschaftliche Institut, das Institut für angewandte Wirtschaftsforschung, das Institut für Sozialwissenschaften sowie das 1910 gegründete Wirtschaftsarchiv in den Rosshof um. Anfänglich war auch der Einbezug der Soziologie geplant, was aber am Widerstand des damaligen Institutionsleiters scheiterte. Anstelle der Soziologie bezogen nach und nach das Institut für Statistik und Ökonometrie sowie die wirtschaftswissenschaftliche Abteilung des Instituts für Informatik die freien Räume. Die stark wachsenden Wirtschaftswissenschaften waren aber bald auf zusätzliche Räume angewiesen, so dass 1994 Aussenstellen an der Holbeinstrasse und der Kornhausgasse entstanden. Auf Anfang 2009 zog das WWZ in das neugebaute Jacob-Burckhardt-Haus am Bahnhof, wohin kurz zuvor schon die Juristische Fakultät gezogen war. Im Jubiläumsjahr 2010 bezog das Departement für Altertumswissenschaften die frei gewordenen Räumlichkeiten des Rosshofs. Damit vereint der Rosshof nun die Ägyptologie, die Alte Geschichte, die Klassische Philologie, das Archäologische Seminar sowie die Ur- und Frühgeschichte unter einem Dach. Der vermehrten Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fächern und der interdisziplinären Ausrichtung der neuen Bologna-Studiengänge wird somit auch räumlich Rechnung getragen. |
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