Theologische Fakultät

Die Theologische Fakultät zählt heute knapp 130 Studierende und ist damit die kleinste der Universität. Bis ins 19. Jahrhundert erhielt sie den grössten Zulauf und konnte in der Lehre ein umfassendes Angebot entfalten. Heute vermittelt sie das Fach in seiner disziplinären Breite und strebt zudem eine verstärkt interdisziplinäre Ausrichtung an.

Auf 126 Studierende, die im Herbstsemester 2008 an der Theologischen Fakultät eingeschrieben waren, fallen neun Ordinariate. Das ausserordentlich gute Betreuungsverhältnis verdankt sich der Vielfalt der Fächer, die innerhalb eines Theologiestudiums absolviert werden müssen. Den theologischen Kernbereichen Altes Testament, Neues Testament, Kirchengeschichte, Ethik, Dogmatik und Praktische Theologie steht heute jeweils ein Ordinariat vor.

Inhaltliche Breite
Daneben ist auch die Ökumene- und Missionswissenschaft, die Religionsgeschichte und Literatur des Judentums sowie die Religionswissenschaft mit einem Lehrstuhl vertreten. Eine Assistenzprofessur besteht ergänzend in der Praktischen Theologie, eine weitere im Bereich «Religion, Wirtschaft und Politik», dessen Schwerpunkt derzeit auf der Religionsökonomie liegt. Die insgesamt elf Professuren sind heute zwei verschiedenen Departementen angegliedert. Sämtliche theologisch ausgerichteten Stellen fallen in das Departement Theologie. Die Ordinariate für Jüdische Studien und für Religionswissenschaft gehören dagegen dem Departement Religionswissenschaft an, das im Frühjahr 2008 gegründet wurde und unter einer gemeinsamen Trägerschaft mit der Philosophisch-Historischen Fakultät steht.

Vernetzung nach aussen
Zusammen mit verschiedenen universitären Einrichtungen in Lausanne, Luzern und Zürich sowie dem Collegium Helveticum beteiligt sich die Theologische Fakultät zudem am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik (ZRWP), das einen eigenen Masterstudiengang anbietet. Die multilateralen Kooperationsbestrebungen der Theologischen Fakultät gehen auf zwei Hauptgründe zurück, die eng miteinander verknüpft sind. Einerseits stellen die Erfahrungen eines wachsenden religiösen und kulturellen Pluralismus, wie ihn die Globalisierung auch für Europa mit sich bringt, eine grosse Herausforderung für die thematisch aufs Christentum beschränkte Theologie dar. Andererseits - und eben deshalb - sieht sie sich einem potentiellen Rückgang an Studierenden gegenüber, dem sie nur entgegentreten kann, wenn sie ihr Angebot in interdisziplinärer Zusammenarbeit erweitert. Dies bedeutet einen zunehmenden Einbezug von Veranstaltungen, welche die Ausprägungen des Christentums im Kontext anderer, auch aussereuropäischer Religionen sichtbar werden lassen.

 

Theologische Fakultät und Fachbereich Religionswissenschaft


Materialien

Quellen

  • Universitäts-Gesetz d. d. 30. Januar 1866. (Universitätsgesetz des Kantons Basel-Stadt, Basel 1866)

Literatur

  • Lionel Gossman: Basel in der Zeit Jacob Burckhardts. Eine Stadt und vier unzeitgemässe Denker, aus dem Amerikanischen übersetzt von Reinhard Brenneke und Barbara von Reibnitz, Basel 2005.
  • Franz Overbeck: Selbstbekenntnisse. Mit einer Einleitung von Jacob Taubes, Frankfurt a.M.: Insel Verlag 1966.
  • Andreas Urs Sommer: Der Geist der Historie und das Ende des Christentums. Zur "Waffengenossenschaft" von Friedrich Nietzsche und Franz Overbeck, mit einem Anhang unpublizierter Texte aus Overbecks «Kirchenlexicon», Basel 1997.
  • Andreas Staehelin: Geschichte der Universität Basel 1632-1818, hg. zum fünfhundertjährigen Jubiläum der Universität Basel 1460-1960, Basel 1957. 
  • Ernst Staehelin: Die Entstehung der evangelisch-theologischen Fakultät in Basel. Sonderabdruck aus der von Schubert-Festschrift, Leipzig: M. Heinsius Nachfolger Eger & Sievers 1929.