Wie viele andere traditionsreiche Gebäude des Basler Bürgertums wurde auch das Doppelhaus Petersgraben 27/29 im Verlauf des 20. Jahrhunderts zu einer Heimat für Seminare und Institute der Universität.
Vorgeschichte
Das heutige Gebäude wurde 1843 für Christoph Socin-Sarasin gebaut. Die Familie Socin war bereits seit frühesten 1710, spätestens 1746 im Besitz des grössten Teils des Grundstücks. Auf dem damals nahe am Stadtrand gelegen Grund stand ein Haus «zum Hohen Huse», das 1302 erstmals urkundlich erwähnt wird. Damals schenkten die Kinder des Grafen von Pfirt die Liegenschaft der Basler Kirche. Auf der nördlichen Ecke des heutigen Grundstückes stand bis 1838 die Gemer'sche Friedhofskapelle. 1837 erwarb von Socin-Sarasin die Kapelle und liess sie abreissen, um den Plan für ein neues Haus im Biedermeierstil zu verwirklichen.
Die eine Hälfte des Hauses - der Petersgraben 29 - blieb bis ca. 1955 in Privatbesitz, während die andere Haushälfte Petersgraben 27 ab 1862 bis 1938/39 Sitz der Allgemeinen Armenpflege wurde. Während dem Krieg wurden darin Notwohnungen untergebracht.
Universitäre Nutzung
Da das Haus in einem schlechten Zustand war und grössere städtebauliche Veränderungen geplant waren, wurde in den 1950er Jahren vorgeschlagen, das Haus am Petersgraben 27 abzureissen um der Garagenausfahrt des Hotel Storchen Platz zu machen. Ausserdem sollte der Petersgraben verbreitert werden. Dies führte zu Protesten in der Bevölkerung und es wurde schliesslich beschlossen, Nummer 27 im Anschluss an Nummer 29 zu renovieren und Uniseminarien einziehen zu lassen.
Im Petersgraben 29 war damals bereits das Wirtschaftswissenschaftliche Seminar untergebracht, das unter Platzmangel litt. Ausserdem benötigte auch das Musikwissenschaftliche Institut ein neues Heim, das es 1960 beziehen konnte.