Spitalbau und Herausforderungen des 20. JahrhundertsZu Beginn des 20. Jahrhunderts stiessen die räumlichen Erweiterungen des Bürgerspitals endgültig an ihre Grenzen. Grundlegende und das Problem an seiner Wurzel anpackende Lösungen waren gefragt. Die beiden Oberärzte Prof. de Quervain und Prof. Stähelin forderten daher im Jahre 1917 in der Druckschrift «Spital und Klinikenprobleme Basel» den Neubau des Bürgerspitals auf dem Areal der Milchsuppe. Das Projekt mit insgesamt 1200 Krankenbetten scheiterte jedoch an den zu hohen Kosten. Ein weiters Projekt aus den 1920er Jahren, das die Ausgliederung des Pfrundhauses aus dem Spital und als neuen Standort das Milchsuppenareal vorsah, hatte ebenfalls keine Chance. Eine Lösung des Spitalproblems musste jedoch dringend gefunden werden. Daher beauftragte man im November 1935 eine vierköpfige Baukommission damit, ein neues Projekt auszuarbeiten. Die Verlegung des Spitals an einen neuen Standort wurde aus Kostengründen ziemlich schnell fallen gelassen. Bezüglich des Projekts «Neubau» sah die Sache jedoch anders aus, wie aus einem Brief des Spitaldirektors G. Moser vom 10. Dezember 1937 klar ersichtlich wird: «Eine Modernisierung unserer Anstalt ist nur durch einen Neubau möglich. [...] Die ungenügenden Verhältnisse für unsere Patienten sind bekannt (Abtritte, Bäder, keine Tagräume). Welchen Eindruck müsste es nun auf die Bevölkerung machen, wenn der gleiche Staat, der die Mustermesse baute, der das Hörnli erstellte, der für Kunstmuseum, für Polizeikaserne, für Kantonalbank, für Universität und Schulhäuser, für Oe.K.K.Gebäude keine Kosten scheut, nun ausgerechnet bei den Spitalbauten sich zu keiner anständigen und definitiven Lösung entschliessen könnte?»
Erfolgreicher Baubeginn mit skandalösem Abschluss Zudem wurde das Projekt «Bürgerspital-Neubau» in ganz Europa anerkennend gelobt, vor allem auch deshalb, weil das Projekt trotz des Kriegs in Europa erfolgreich realisiert werden konnte. In einem Punkt, nämlich in finanzieller Hinsicht, hatte man die angestrebten Ziele jedoch nicht erreicht. Am Ende betrugen die Kosten nicht 22,5 Millionen sondern 34,3 Millionen Franken. Ab 1946 kam die Verwirklichung des Projekts jedoch nur noch schleppend voran und endete schliesslich im «Basler Bürgerspitalskandal»
Kantonsspital
Das Kantonsspital wird zum Universitätsspital
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