Hans Heinrich Glaser hat 1624 und 1634 zwei Kostümfolgen mit Basler Trachten radiert, unter denen sich verschiedene Universitätsangehörige befinden.
Geboren zwischen 1586 und 1594 leitete Glaser von 1643 bis 1650 als Präpositus das Alumneum.
Glaser erhielt die Stelle, auf die er finanziell dringend angewiesen war, 1643, obwohl er ohne jegliche akademische Bildung, «plane illiteratus» war und in der Matrikel als «Itiota» bezeichnet wird.
«Besonders geeignet für die neue Stelle hat sich Glaser allerdings nicht gezeigt. Die überaus misslichen materiellen Voraussetzungen, die Knappheit der Mittel, die schikanöse Hausordnung, die Jugendlichkeit der Pfleglinge haben dazu beigetragen. 1644 nötigte die Unordnung die Regenz zu beschliessen, dass niemand ohne Erlaubnis des Rektors oder der philosophischen Fakultät bei den Abendmahlzeiten fehlen dürfe; wer mehr als eine halbe Stunde zu spät komme, erhalte nichts mehr. 1645 wurden die Alumnen ermahnt, mit dem Praepositus in Frieden zu leben. Auch dieser erhielt verschiedene Ermahnungen: so sollten er und seine Frau die Alumnen nicht beschimpfen, auch keinen Anlass geben, dass man ihnen Unreinlichkeit und Geiz vorwerfe. Ferner sei der Taubenschlag aus dem Zimmer im Collegium zu entfernen und anderswo unterzubringen, damit die Alumnen dadurch nicht belästigt würden. Ähnliche Klagen folgten immer wieder, über schlechten Tischwein, ungenügende Heizung und Beleuchtung, mürrisches Wesen der Gattin Glasers, Unordnung in der Haushaltung usw. Schliesslich wurde Glaser zu Beginn des neuen Universitätsjahres unter Rektor Caspar Bauhin am 12. Juli 1650 entlassen."
(zitiert nach Alfred R. Weber, Was man trug anno 1634, S.18.)