Simon Sulzer, UB Mscr AN II, 3, 1552, 187r

Sulzer, Simon
geb. Haslital 1508, gest. Basel 1585, ein natürlicher Sohn des Propstes Beat von Interlaken, war der führende Theologe Basels im 3. Viertel des 16.Jahrhunderts. Durch den bernischen Reformator Haller erhielt er ein Stipendium, mit welchem er zuerst in Basel, dann in Straßburg bei den Vorkämpfern für die neue Lehre studierte. 1532 wurde er Dozent für Logik (Dialektik) an der Basler Universität und zugleich Vorsteher des Unteren Kollegiums. Nach einem kurzen Aufenthalt in Wittenberg wirkte er von 1538 an 10 Jahre als Pfarrer und Magister der alten Sprachen in Bern, kam aber darnach als Pfarrer von St. Peter wieder nach Basel zurück und ward 1552 Antistes und Professor (nacheinander für Hebräisch, Altes und Neues Testament). Zum Rektor wählte man ihn später noch dreimal: 1562, 1568 und 1575. Den Dr. theol. erwarb er erst 1563. Sulzer war ein eifriger Anhänger Luthers und verhinderte 1566 in Basel die Annahme der reformierten helvetischen Konfession. Eine Poträtkopie von ihm in der Alten Aula.

Quelle: Ganz, Paul Leonhard: Die Miniaturen der Basler Universitätsmatrikel, Basel 1960.